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Beitrag von Christoph Bücheler

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Es gibt in diesem Portal mehrere Vorschläge zur Verkehrsberuhigung. Aus dem Workshop vom 28.06.22 heraus haben wir einen Arbeitskreis gegründet, der diese Einzelthemen bündeln soll und in dem das Ziel verfolgt wird, eine viertel-übergreifende Lösung zu finden, in der möglichst viele Einzelbelange einzelner Straßen mit abgedeckt sind. Der Arbeitskreis hat bei einem Treffen am 19.07. dazu eine gemeinsame Position erarbeitet, die nun im nächsten Schritt mit zuständigen Stellen im Planungsreferat und mit dem Bezirksausschuss beraten werden soll. Die wichtigsten Eckpunkte seien hier kurz zusammengefasst:
  • Straßennutzung für alle: Der öffentliche Straßenraum ist sehr begrenzt und kann baulich kaum mit vertretbarem Aufwand verändert werden. Umso wichtiger ist es, diesen begrenzten Raum, also insbesondere die Fahrbahn, für alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt nutzbar zu machen. Die gleichzeitige und Mehrfachnutzung des Straßenraums durch verschiedene Verkehrsarten soll deshalb ermöglicht werden. Damit könnte auch das Problem der viel zu schmalen Gehsteige, die über weite Strecken kaum noch nutzbar sind, behoben werden. Wir wollen den Straßenraum als sozialen Raum zurückgewinnen.
  • Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit: insbesondere zum Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer (Fußgänger, Kinder, ältere Menschen, Menschen mit Handicap) ist eine deutliche Absenkung der Fahrgeschwindigkeit (max. 20 km/h) zu erzielen, auch um Ausweich- und Schleichverkehr unattraktiv zu machen.
  • Parken im Straßenraum: Die derzeitige Parksituation erscheint vielen Anwohnern im Prinzip hinnehmbar (einschl. Gehwegparken), wenn der Straßenraum für Fußgänger und barrierefrei nutzbar ist. Ob es zur Regulierung des Parkverkehrs besonderer Maßnahmen bedarf, wäre zu klären.
  • Zufahrten und Zufahrtsbeschränkungen: Die Zufahrten ins Viertel müssten entsprechend eindeutig markiert werden, mit den erforderlichen Beschilderungen zur Verkehrsberuhigung und wahrscheinlich auch eindeutigen Markierungen im Fahrbahnbereich. Der Fahrverkehr soll auf Anwohner- und Lieferverkehr beschränkt werden.
  • Modulares Mobilitätskonzept: Zeitgemäße Ansätze der Sharing-Mobilität sollen nach Möglichkeit integriert werden, das sollte aber nicht zu einer weiteren Verschärfung des "Verteilungskampfes" im Straßenraum führen, der meist zu Lasten der schwachen Verkehrsteilnehmer ausgeht.
  • Pilotprojekt: Planerische Ansätze für ein solch stark vereinfachtes und pragmatisches Verkehrsberuhigungskonzept sind bislang rar und finden sich am ehesten in der Begegnungszone (Österreich) oder im Superblock (Barcelona), vermutlich wäre das Österreicherviertel strukturell geeignet für ein Pilotprojekt.
Bei verschiedenen Gesprächen mit Anwohnern hat sich gezeigt, dass eine große Aufgeschlossenheit für ein solch pragmatisches Verkehrsberuhigungskonzept vorhanden ist. In einigen besonders beengten Straßen, wie z.B. der Villacher und der Ossiacher Straße ist eine Straßenraumaufteilung, wie wir sie anstreben, bereits seit langem gelebte Realität, anders wäre dort der Straßenraum gar nicht mehr nutzbar. Das ist eine bislang geduldete Praxis und es fehlt die rechtliche Absicherung der Verkehrssicherheit. Ob und wie ein solches Konzept flächendeckend umsetzbar ist, soll im weiteren Verlauf des Beteiligungsverfahrens geklärt werden.

Kommentare (4)

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