Autoreduzierte Quartiere (aqt)

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Was sind Ihre Ideen für nachhaltige Mobilität?

Forschungsprojekt

Autoreduzierte Quartiere für eine lebenswerte Stadt (aqt) ist ein Forschungsprojekt zum Thema nachhaltige Mobilität in Quartieren, d.h. Stadtvierteln von überschaubarer Größe. Die Landeshauptstadt München und die lokalen Bezirksausschüsse sind neben einigen anderen Partner*innen in dem von der Technischen Universität München gesteuerten Projekt.

In den Parklizenzgebieten "Südliche Au"  und "Walchenseeplatz"  möchte das Projekt zusammen mit den Anwohner*innen, Gewerbetreibenden und allen Interessierten innovative Mobilitätslösungen und alternative Nutzungsmöglichkeiten für Verkehrsflächen testen und untersuchen. Entsprechend des Projektansatzes werden Angebote geschaffen, die Alternativen aufzeigen und Impulse setzen.

Aufwertung des öffentlichen Raums

Freiräume und urbanes Grün sollen eine hohe Aufenthaltsqualität in der direkten Nachbarschaft ermöglichen. Veranstaltungen, Aktionen und Aufenthaltsmöglichkeiten sollen zu einer Verbesserung der sozialen Interaktion unter der Bewohnerschaft führen. Durch Mobilitätspunkte und innovative Mobilitätsangebote soll die Verkehrsanbindung verbessert und kurze Wege ermöglicht werden. Dadurch sollen Alternativen zum individuellen Pkw-Gebrauch geschaffen werden. Ziel ist es, eine Aufwertung des öffentlichen Raums und eine Anpassung an die Auswirkungen der Klimakrise zu erwirken.

Vielen Dank an alle für ihre wertvollen Beiträge und Kommentare. Wir haben Interessierten per persönlicher Nachricht geantwortet.

Beteiligungsverfahren

Im dazugehörenden Beteiligungsverfahren sind Ihre Meinungen gefragt: Bringen Sie sich mit Ihren Wünschen, Ideen aber auch Sorgen ein und arbeiten Sie gemeinsam mit dem Projekt aqt an Konzepten für Ihr lebenswertes Stadtquartier. Nur so kann Mobilität wirklich nachhaltig und gerecht gestaltet werden. Wir freuen uns auf Ihr Mitwirken! Die gemachten Vorschläge werden vom Projektteam aufgegriffen und mit der Stadtverwaltung besprochen.
Hier gehts zur Beteiligung:

Zur Beteiligung Walchenseeplatz Zur Beteiligung Südliche Au

  • Ein Gruppe Menschen steht vor einem Esstisch, der auf der Straße aufgebaut ist.
    In der Abschlusspräsentation der aqt Summer School werden Alternativen aufgezeigt, wie der Straßenraum zu mehr sozialer Interaktion beitragen kann. (Foto: aqt)
  • Schablonen in der Größe eines Lastenrades liegen auf einem Parkplatz aus, im Hintergrund parkt ein Auto.
    Mit Schablonen wird der Platzbedarf verschiedener Verkehrsmittel mit der Flächeninanspruchnahme durch Autos verglichen. (Foto: aqt)
  • Ein Mann spricht vor einem Publikum, welches auf Stühlen auf der Straße sitzt.
    Bei einer öffentlichen Veranstaltung in der Schlotthauerstraße werden Szenarien für nachhaltige Mobilität diskutiert. (Foto: aqt)
  • Pappaufsteller in den Silhouetten von Menschen bei Freizeitaktivitäten stehen auf einem Parkplatz, darum herum steht eine Gruppe Zuschauer.
    In einer Intervention wird die Frage gestellt, wie alternative Nutzungen von Verkehrsflächen zu mehr Lebensqualität in den Quartieren beitragen können. (Foto: aqt)
  • Warum muss Mobilität nachhaltiger werden?

    Mobilität ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Sie ermöglicht die Teilhabe am öffentlichen Leben. Doch der daraus resultierende Verkehr kann auch zur Belastung werden, da in unserer Gesellschaft viele Wege mit dem Auto zurückgelegt werden.

    Der Autoverkehr stellt mit hohen Emissionen einen erheblichen Einflussfaktor für den Klimawandel dar. Außerdem belastet er mit Lärm, Schadstoffbelastungen, Gefahren und einem hohen Flächenverbrauch das Leben in der Stadt. Dies sorgt für ein gravierendes Ungleichgewicht in der Stadt, bei welchem auf der einen Seite Autos nur selten oder nur für kurze Wege genutzt werden, auf der anderen Seite Haushalte ohne Pkw-Besitz Einschränkungen im öffentlichen Raum und weite Wege hinnehmen müssen.

    Im Parklizenzgebiet Walchenseeplatz stellten so bei Erhebungen im September 2022 über 50% aller parkenden Autos Dauerparker dar, welche den ganzen Tag nicht bewegt wurden. Im Parklizenzgebiet Südliche Au betrug dieser Anteil sogar über 65%.

    Das gesellschaftliche Mobilitätsverhalten muss sich also dringend ändern: es muss emissionsarm, energiesparend und umweltverträglich sein, aber trotzdem für alle Menschen die Teilhabe am öffentlichen Leben ermöglichen. Es herrscht somit dringender Handlungsbedarf. Um Mobilität nachhaltiger zu gestalten, hat sich die Landeshauptstadt ambitionierte Ziele gesetzt: Unter anderem möchte München bis 2035 klimaneutral sein. Damit das gelingt, ist auch jede*r Einzelne gefragt.
     

  • Welche Ziele verfolgt die Landeshauptstadt München? 

    Nachhaltige Stadtentwicklungsplanung beginnt im Quartier. Das Quartier als kleinste Einheit einer Stadt ist eines der Schlüssel zur Klimaneutralität und Verbesserung der Lebensqualität. Im Quartier sind Problemdruck und Handlungsbedarf konkret spürbar. Gleichzeitig gibt es hier wirksame Ansatz- und Hebelpunkte für eine Veränderung des Mobilitätsystems. Die Landeshauptstadt verfolgt hier verschiedene langfristige Strategien, um Mobilität in Zukunft nachhaltig zu gestalten:

    Leitbild der neuen "Mobilitätsstrategie 2035" ist die Sicherung von Lebensqualität und Allgemeinwohl. Straßen dienen nicht nur dem Verkehr. Sie sind auch wichtige Lebensräume, die das Bild und die Lebensqualität unserer Stadt bedeutsam prägen. Deswegen wird neben der Erreichbarkeit die Erhöhung der Aufenthaltsqualität erstmals als wichtiges Hauptziel festgelegt.

    Ausgewogene Nutzungsstruktur mit Freiraumflächen und kurzen Wegen

    Kurze Wege, eine gute innere und äußere Erschließung der Quartiere mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie Car- und Bikesharing-Angebote ermöglichen ein Leben ohne eigenes Auto und steigern die Lebensqualität. Möglichst viele Angebote des täglichen Bedarfs befinden sich im unmittelbaren Wohnumfeld. Diverse Angebote in den Quartieren und zugängliche Freiräume sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität.

    Reduktion von vermeidbarem Autoverkehr

    Der Kfz-Verkehr wird auf das Notwendigste reduziert und der Straßenraum neu geordnet. Der "systemrelevante" Verkehr, wie Rettungsdienst, Ver- und Entsorgung sowie Wirtschaftsverkehr, hat oberste Priorität und erhält Vorrang. Das Parken wird durch Gebühren und innovative Parkleitsysteme effizient, ressourcenschonend und platzsparend organisiert. Durch eine Neuordnung des öffentlichen Straßenraums entstehen Freiräume für die Erhöhung der Aufenthalts- und Lebensqualität sowie die Förderung von flächeneffizienten Verkehrsmitteln wie den Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV), Radverkehr, Fußverkehr (Umweltverbund) und attraktiven Alternativen zum privaten Kfz in Form von Sharing-Angeboten.

    Effiziente, zuverlässige und klimaneutrale Mobilität

    Im Münchner Stadtgebiet sollen bis 2025 möglichst 80 Prozent des Verkehrs mit abgasfreien Kraftfahrzeugen, dem ÖPNV, zu Fuß oder auf dem Fahrrad bewältigt werden. Emissionsfreie, innovative Verkehrsmittel, die optimal ineinandergreifen, werden die Mobilität von morgen prägen und erleichtern den Verzicht aufs eigene Auto. Carsharing-Angebote werden in allen Stadtteilen massiv gesteigert. Effiziente, intelligente City-Logistikkonzepte gestalten den Liefer- und Ladeverkehr verträglich.

  • Was wird im Projekt passieren?

    Im Rahmen des Forschungsprojektes MCube – Münchner Cluster für die Zukunft der Mobilität in Metropolregionen, unter dessen Dach aqt angesiedelt ist, untersucht die Technische Universität München zusammen mit der Landeshauptstadt München, den Bezirksausschüssen und weiteren Praxispartner*innen, wie Mobilitätsinnovationen und alternative Nutzungen von Verkehrsflächen zu mehr Lebensqualität in den Quartieren beitragen können. Neben der Landeshauptstadt beteiligen sich die Stadtwerke München GmbH und die gemeinnützige Hans Sauer Stiftung an dem Vorhaben. 

    Im Teilprojekt aqt – Autoreduzierte Quartiere für eine lebenswerte Stadt werden den Anwohner*innen in den beiden Quartieren „Südliche Au“ und „Walchenseeplatz“ kombinierte, neuartige und nachhaltige Mobilitätsangebote gemacht und untersucht, inwieweit diese eine Alternative zur privaten Pkw-Nutzung darstellen können.

    Außerdem soll untersucht werden, wie durch eine Priorisierung der Straßenräume zugunsten des Fuß- und Radverkehrs sowie der Öffentlichen Verkehrsmittel die Verkehrssicherheit und die lokale Erreichbarkeit gestärkt werden kann, so dass die Bevölkerung in Summe Mobilitätsvorteile gewinnen kann. Darüber hinaus wird eine gemeinsame alternative Nutzung von Kfz-Parkplätzen angestrebt, welche Raum für Aktivitäten der Anwohner*innen bieten und als Inspiration für eine Neuordnung von Verkehrsflächen fungieren soll.
     

  • Was steht hinter aqt?

    aqt umfasst ein Netzwerk von Akteur*innen aus Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft aus der Region München. Folgende Organisationen sind Projektpartner*innen:

    Technische Universität München Logo Technische Universität München
    Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München Logo Referat für Stadplanung und Bauordnung
    Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt München Logo Mobilitätsreferat
    Stadtwerke München GmbH Logo Stadtwerke München
    Hans Sauer Stiftung Logo Hans Sauer Stiftung